Angelika Graiff

Blasentang, Fucus vesiculosus, leistet wichtige Basisarbeit für Lebensgemeinschaften in der Ostsee. In den Fucus-Wäldern leben auch viele andere Organismen, und Fische legen ihre Eier darin ab. „Darum müssen wir den Einfluss des Klimawandels auf diese Algenart untersuchen“, sagt Angelika Graiff, Meeresbiologin an der Universität Rostock.

Für ihre Experimente nutzen die Forschenden die Kieler Benthokosmen, zwölf Versuchstanks, die je anderthalb Kubikmeter Ostseewasser fassen. In diesen Tanks erleben Blasentang und andere Algen, Krebse und Schnecken Umweltbedingungen der Zukunft. Neben der Kohlendioxid-Konzentration und der Temperatur wurde auch der Nährstoffeintrag erhöht.

„Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass der Blasentang, sehr positiv auf die CO2-Erhöhung reagieren wird“, berichtet Angelika Graiff. „Aber was wir dann in Kombination mit den anderen Einflüssen gesehen haben, ist, dass die Temperaturerhöhung so viel stärker einwirkt auf den Blasentang, dass er abgestorben ist, und auch die anderen Organismen im System betroffen waren.“ Wenn sich diese Art im Zuge des Klimawandels aus der Ostsee zurückzieht, wird sich das letztlich auch auf die Fischbestände und Fangquoten auswirken.