Janina Büscher

Janina Büscher, Meeresbiologin am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, beschäftigt sich mit einer Schönheit aus den kalten und dunklen Tiefen des Ozeans: Der Kaltwasserkoralle Lophelia pertusa. Diese Art ist in allen Weltmeeren zu finden – und sie scheint weniger empfindlich auf Ozeanversauerung zu reagieren als Forschende ursprünglich angenommen hatten.

Deutschlands einziges bemanntes Foschungstauchboot JAGO eröffnete Janina Büscher einen Einblick in Lophelia-Riffe an der Küste Norwegens. „Es ist natürlich erstmal total aufregend, dass man in so einem kleinen Tauchboot sitzt“, erinnert sich die junge Kieler Wissenschaftlerin. „Es wird immer dunkler, und auf einmal ist man am Meeresboden, fährt den Hang hoch und dann sieht man diese riesigen Riffe von Kaltwasserkorallen, die sich über hunderte Meter erstrecken.“

Janina Büscher brachte Proben aus diesen massiven Riffen in ihr Kieler Labor und untersuchte, wie die Korallen mit steigenden Wassertemperaturen und Kohlendioxid-Konzentrationen zurechtkamen. Sie war überrascht, wie gut sich die Organismen hielten. Aber die abgestorbenen Skelette der Korallen, die die Basis des Riffs bilden, begannen, sich aufzulösen. Dies kann ihre Stabilität beeinträchtigen und damit das ganze Riff gefährden. „Wir müssen jetzt schon agieren, um den Klimawandel in Grenzen zu halten“, urteilt die Meeresbiologin. „Denn wenn wir natürlich erst warten, bis wir die Forschungsergebnisse haben, kann es schon zu spät sein, noch etwas zu tun.“