Author Archives: Rita Erven

Zwei Seeigel begegnen sich auf einem Fels im Lauvøyfjord (Norwegen). Auch dieser wehrhaft wirkende Stachelhäuter ist von Ozeanversauerung bedroht: Seeigel beginnen ihr Leben als frei im Wasser schwimmende Pluteus-Larven. In diesem Stadium kann die Ozeanversauerung ihr Wachstum deutlich hemmen. Ein Grund hierfür könnte die Tatsache sein, dass die Tiere den pH-Wert in ihren Mägen regulieren […]

Widersteht die Kaltwasserkoralle Lophelia pertusa den Auswirkungen des globalen Klimawandels? In einem sechsmonatigen Labor-Experiment des Projekts BIOACID litten die Tiere nur so lange unter erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen, wie die Wassertemperatur heutigen Bedingungen entsprachen. Simulierten die Forschenden in ihren Versuchs-Aquarien ausschließlich eine Erwärmung, reagierten die Korallen mit gesteigertem Wachstum. In Kombination sorgten die beiden Faktoren dafür, dass […]

Eine Garnele der Art Lebbeus polaris sitzt auf einem Ast der Kaltwasserkoralle Lophelia pertusa aus dem Trondheimfjord (Norwegen). Kaltwasserkorallen-Riffe sind Oasen der Artenvielfalt – nicht nur im Nordatlantik, sondern an vielen Orten entlang der Kontinentalplatten-Ränder zwischen Norwegen und Westafrika oder zwischen Neuschottland (Kanada) und dem Golf von Mexiko. Die meisten Lophelia-Riffe befinden sich in 200 […]

Zu Beginn ihres Lebenszyklusses verrät die Wellhornschnecke wenig über ihr geruhsames Erwachsenendasein: Im Ei wächst eine „Veligerlarve“ wie dieses nur ein Millimeter große Exemplar aus dem Raunefjord in Norwegen heran. Nach dem Schlüpfen bewegt sich die Larve frei durchs Wasser – angetrieben vom Velum, einem flügelartigen Fortsatz, der mit feinen Härchen besetzt it. Diese Cilien […]

Wer Seeigel-Larven unter dem Mikroskop betrachtet, erlebt eine Begegnung der Dritten Art: Wie kleine Raumschiffe bahnen sie sich ihren Weg durchs Wasser. „Pluteus-Larven“ heißen diese winzigen Spaceshuttles. Sie sind nicht einmal einen halben Millimeter lang, aber sehr agil – und ein gefundenes Fressen für Fische, Garnelen und Krebse. In diesem Stadium bilden die Tiere Spikel […]

Gefahr? Dann schwupp und weg: Ruderfußkrebse können sich mit einer einzigen Bewegung in Sekundenbruchteilen einen halben Meter voran katapultieren. Forscher betrachten sie darum als mindestens zehn Mal so stark wie andere Tiere. Trotzdem landen sie oft in hungrigen Mäulern: Ruderfußkrebse sind ein beliebtes Fast Food für Fische oder Fischlarven. Im Zuge des Klimawandels könnte allerdings […]

Flügelschnecken zählen zu den empfindlichsten Plankton-Arten. Mit seinem Fuß, der zu zwei Flügeln umgebildet ist, flattert der „Meeresschmetterling“ durchs Wasser. Dabei folgt er einem ähnlichen Zickzack-Kurs wie seine Namensverwandten an Land. Doch verweilen, seine Schönheit zeigen und Nektar saugen kann er nicht: Das Schneckenhaus zieht ihn in die Tiefe, sobald er sein Flattern einstellt. Gefressen […]

Da ist er, Nietzsches aus dem Chaos geborener tanzender Stern! Die Brachiolaria, eine Larvenform der Seesterne, lässt an das Zarathustra-Zitat denken. Es ist bereits das zweite Entwicklungsstadium der Sterne aus der Tiefe: Ihre Eier werden im Wasser befruchtet und wachsen zu symmetrisch aussehenden, planktonischen Larven heran. Ist die Freischwimmer-Phase abgeschlossen, setzen sie sich als Brachiolarien […]

Hydromedusen sind eine Unterklasse der Hydrozoen aus dem Stamm der Nesseltiere (Cnidaria), zu dem auch Quallen, Anemonen und Korallen gehören. Ihren glockenförmigen Körper nutzt diese Art, um per Wasserstrahl-Antrieb durchs Meer zu schießen. Quallenartige Tiere scheinen mit steigenden Wassertemperaturen und Kohlendioxid-Konzentrationen bestens zurecht zu kommen. Foto: Solvin Zankl

Wer gern im Meer badet, gerät bei ihrem Anblick nicht unbedingt in Entzücken. Doch im rechten Licht betrachtet, ist sie eine schimmernde Schönheit: die Ohrenqualle Aurelia aurita. In einem Labor-Experiment am Alfred-Wegener-Institut entwickelten sich Ephyra-Larven der Ohrenqualle auch bei erhöhten Wassertemperaturen, niedrigeren pH-Werten und verringertem Sauerstoff-Gehalt hervorragend. Biologinnen und Biologen folgern daraus, dass die Tiere […]

Eine stets hungrige Larvacee hat ihr Netz nach Nahrung ausgeworfen. Oikopleura dioica heißt der Organismus, dessen bis zu einem Millimeter großer Körper wie eine Kaulquappe aussieht. Alle paar Stunden produziert der gelatinöse Vielfraß ein zähflüssiges Netz aus Proteinen und Zellulose, fächelt mit seinem Schwanz Wasser hinein und filtert kleine Algen, Bakterien oder Protisten als Futter […]

Wie viel ein Einzeller über die Vergangenheit unseres Planeten verraten kann! Foraminiferen, Kammerlinge, legen sich im Laufe ihres Lebens ein immer größeres Gehäuse aus Kalk zu. Sterben die Organismen ab, bleiben ihre Hüllen im Sediment oder Gestein erhalten. Anhand der enthaltenen Sauerstoff-Isotope oder des Verhältnisses von Kalzium und Magnesium rekonstruieren Paläo-Ozeanografen das Klima vergangener Erdzeitalter. […]

Der Sand von Raja Ampat, Indonesien, ist ein formenfroher Mix: Foraminiferen, Nadeln von Schwämmen, Seeigeln und Weichkorallen, Schneckenhäuser, Schalen von Muscheln, Moostierchen, Armfüßern und Coccolithophoriden, Stiele von Seelilien und vieles mehr findet sich in einer winzig kleinen Probe – wie in diesem Karree, dessen Diagonale nur acht Millimeter misst. Kalkbildende Organismen sind nicht nur faszinierend […]

Kann es schon der Tiefenrausch sein? Oder ist es der Eindruck puren Lebens? Das Korallenriff in Raja Ampat (Indonesien) scheint um die streifenverzierte Goldband-Süßlippe zu kreisen. Hunderte kleinere Fische sorgen für den psychedelischen Anblick – der ein lebendiges Gefühl für die Artenvielfalt tropischer Riffe vermittelt. Obwohl diese Korallen nur ein Prozent des Ozeans bevölkern, lebt […]

Ein wenig unscheinbar wirken Steinkorallen aus der Gattung Porites – wie etwa die graubraunen Exemplare in einem Riff in Raja Ampat (Indonesien). Zwischen ihnen leuchten gelbe, rote und violette Arten – noch. Denn mit steigenden Wassertemperaturen und Ozeanversauerung kommen nur wenige Spezies zurecht. Porites könnte sich zukünftig als Herrscherin der Riffe durchsetzen. Dies lassen Beobachtungen […]

Wie ein gigantischer Fächer überragt die anderthalb Meter hohe Steinkoralle der Gattung Acropora das Riff in Raja Ampat (Indonesien). Tausende Polypen bauten dieses Wunderwerk. Einige Acropora-Arten legen pro Jahr rund 25 Zentimeter zu und stellen ihre Nachbarn so leicht in den Schatten. Da tropische Korallen nur überleben können, so lange die symbiotischen Algen in ihren […]

Als staunte sie über ihre um sie wimmelnden Artgenossen, steht die Zitronen-Demoiselle im Riff. Vielleicht hält sie auch inne, um die Hirschgeweih-Koralle zu bewundern? Tropische Korallenriffe strotzen vor Leben. Obwohl diese Korallen nur ein Prozent des Ozeans bevölkern, lebt hier ein Viertel aller marinen Tier- und Pflanzenarten. Foto: Solvin Zankl