Das Pariser Klimaziel erreichen
Während die Wissenschaft unzählige wichtige Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Ozean gewann, wurde gleichzeitig deutlich, dass zwar die Richtung vieler Veränderungen in diesem komplexen und dynamischen System vorhergesagt werden kann, es aber äußerst schwer ist, ein präzises Bild zu entwickeln. Es ist unstrittig, dass sich Stoffkreisläufe und Lebensgemeinschaften wandeln und von ihnen erbrachte Ökosystem-Leistungen beeinträchtigt werden. Das genaue Ausmaß der Bedrohung kann die Wissenschaft jedoch noch nicht vollständig ausloten.
Entsprechend dem Vorsorgeprinzip – Leitlinie der Umweltpolitik auf deutscher, europäischer und internationaler Ebene – sind daher dringend Maßnahmen zu ergreifen, um Risiken zu vermeiden oder zu minimieren. Je später die Entwicklung zu einem emissionsarmen und nachhaltigeren Leben und Wirtschaften einsetzt, desto größer wird der Aufwand für eine Anpassung und für den Ausgleich irreparabler Schäden. Ein deutlicher Schritt im Kampf gegen den Klimawandel ist das Übereinkommen von Paris, in dem sich die Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen im Dezember 2015 für eine Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf deutlich unter 2, wenn nicht 1,5 Grad Celsius aussprachen. Um den Temperaturanstieg unter 1,5 Grad im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung zu halten, müsste die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre bis 2100 unter 430 Teilen pro Million Teile (ppm) bleiben. Aber auch für Werte zwischen 1,5 und 2 Grad müssten die weltweiten Emissionen rasch auf null sinken. Gleichzeitig sollte emittiertes CO2 zunehmend aus der Atmosphäre entfernt und sicher gespeichert werden. Der Schwenk zu mehr Nachhaltigkeit gelingt nur, wenn Gesellschaft, Unternehmen und Politik an einem Strang ziehen. Die Reduktion der Emissionen wird auch das Ausmaß der Ozeanversauerung und die damit verbundenen Risiken begrenzen. BIOACID steuert wichtiges Faktenwissen zu dieser Einschätzung bei.
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Abbildung: Ozeanversauerung und -erwärmung können Organismen direkt beeinflussen und sich in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken oder abschwächen. Die Reaktionen einzelner Mitglieder des Nahrungsnetzes wirken sich indirekt wieder auf andere Organismen und ganze Lebensgemeinschaften aus. Aus dem Wechselspiel der Effekte ergeben sich letztlich auch Konsequenzen für wichtige Ökosystem-Leistungen wie die Aufnahme und Speicherung von Kohlendioxid, die Nahrungsversorgung durch Fischerei oder den kulturellen und den Erholungswert der Ozeane.