Flügelschnecken zählen zu den empfindlichsten Plankton-Arten. Mit seinem Fuß, der zu zwei Flügeln umgebildet ist, flattert der „Meeresschmetterling“ durchs Wasser. Dabei folgt er einem ähnlichen Zickzack-Kurs wie seine Namensverwandten an Land. Doch verweilen, seine Schönheit zeigen und Nektar saugen kann er nicht: Das Schneckenhaus zieht ihn in die Tiefe, sobald er sein Flattern einstellt. Gefressen wird unterwegs – mit einem Netz, das in regelmäßigen Abständen aus zäher Flüssigkeit gewoben und samt Inhalt verdaut wird.
Das bewegte Leben kostet Energie. Und wenn der Säuregrad des Ozeans steigt, könnten Limacina helicina und ihre Verwandten schließlich überfordert sein: Experimente zeigen, dass es ihnen unter zukünftigen Bedingungen nicht gelingen wird, ihre Schalen aus Aragonit, einer besonders leicht löslichen Kalkart aufzubauen. In Auftriebsgebieten, an denen auf natürliche Weise gelegentlich saureres Wasser an die Oberfläche gelangt, fingen Forschende Flügelschnecken mit verformten, dünnen oder löchrigen Gehäusen. In der Antarktis wurden Exemplare entdeckt, deren Schalen 35 Prozent leichter waren als deren Vorfahren aus der Zeit vor der Industrialisierung.
Foto: Solvin Zankl