Forschungstauchboot JAGO

Deutschlands einziges bemanntes Forschungstauchboot ist seit Januar 2006 am GEOMAR stationiert. Doch seine Geschichte reicht viel weiter zurück: 1988 begann ein vierköpfiges Team aus dem Meeresforscher Hans Fricke, dem Tauchbootpiloten und Techniker Jürgen Schauer, der Biologin Karen Hissmann und dem Allrounder Lutz Kasang am damaligen Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie im bayerischen Ort Seewiesen mit dem Bau. Ihr Ziel: Einmal den legendären Quastenflosser in seiner natürlichen Umgebung beobachten.

Seinen ersten Tauchgang absolvierte JAGO am 17. August 1989 im Starnberger See. Schon bald darauf wurde aus dem Süßwasserschwimmer ein Meereswesen: Am 2. November 1989 erkundete JAGO erstmals die steilen Lavahänge der Insel Grande Comore. Der legendäre Urfisch zeigte sich zunächst nicht. Doch schon der vierte Anlauf war erfolgreich: Gleich drei Quastenflosser hielten sich gemeinsam einer Höhle auf, die in 195 Metern Tiefe weit in den Hang hineinreichte.

Seit der prägenden Begegnung auf den Komoren ist JAGO in aller Welt herumgekommen – in der Südsee und vor Island, im Schwarzen und im Roten Meer, in Bayerns Seen und in der Kieler Förde. 1997 erkundeten Meeresbiologen erstmals mit JAGO Kaltwasserkorallen-Riffe vor der norwegischen Küste. In den fragilen Riffen ist das Tauchboot mittlerweile so gut wie zuhause.

Steckbrief JAGO:
Länge: 3 Meter
Breite: 2 Meter
Höhe:  2,5 Meter
Gewicht in Luft: 3000 Kilogramm
Tauchtiefe: 400 Meter
Geschwindigkeit: 1 Knoten
Besatzung: 1 Pilot, 1 Beobachter

Im Video-Porträt berichtet Janina Büscher, Meeresbiologin am GEOMAR, über ihre Tauchgänge mit JAGO zu den Kaltwasserkorallen-Riffen an der norwegischen Küste und ihre Laborarbeiten zu Auswirkungen des Klimawandels auf diese Tiere.

Mehr über JAGO auf der Website des GEOMAR:
www.geomar.de/de/zentrum/einrichtungen/tlz/jago/uebersicht