Widersteht die Kaltwasserkoralle Lophelia pertusa den Auswirkungen des globalen Klimawandels? In einem sechsmonatigen Labor-Experiment des Projekts BIOACID litten die Tiere nur so lange unter erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen, wie die Wassertemperatur heutigen Bedingungen entsprachen. Simulierten die Forschenden in ihren Versuchs-Aquarien ausschließlich eine Erwärmung, reagierten die Korallen mit gesteigertem Wachstum. In Kombination sorgten die beiden Faktoren dafür, dass Lophelia pertusa auch unter Ozeanversauerung wie bisher wachsen konnte. Doch das tote Skelett der Korallen, das die Basis des Riffs darstellt, wird ab gewissen Kohlendioxid-Konzentrationen angegriffen.
Doch gelten die Erkenntnisse aus dem Labor auch für die natürliche Umgebung? Anders als im Labor ist Lophelia im Riff in eine komplexe Lebensgemeinschaft eingebunden, die von vielen wechselseitigen Abhängigkeiten bestimmt wird. Neben steigenden Wassertemperaturen und Versauerung können weitere Einflüsse zum Tragen kommen. Daher arbeiten Forschende daran, ihre Experimente ins Feld zu übertragen und weitere Organismen darin zu berücksichtigen.
In diesem Video-Porträt berichtet BIOACID-Wissenschaftlerin Janina Büscher von Laborexperimenten mit Lophelia pertusa, die sie und ihr Kollege Dr. Armin Form am GEOMAR durchgeführt haben.
Foto: Solvin Zankl