Eine stets hungrige Larvacee hat ihr Netz nach Nahrung ausgeworfen. Oikopleura dioica heißt der Organismus, dessen bis zu einem Millimeter großer Körper wie eine Kaulquappe aussieht. Alle paar Stunden produziert der gelatinöse Vielfraß ein zähflüssiges Netz aus Proteinen und Zellulose, fächelt mit seinem Schwanz Wasser hinein und filtert kleine Algen, Bakterien oder Protisten als Futter heraus. Hat das Netz ausgedient, sinkt es, verklebt mit letzten Resten der Phytoplankton-Mahlzeiten als „ Meeresschnee“ zum Grund hinab.
Oikopleura profitiert wenn sich zusätzliches Kohlendioxid im Meerwasser löst oder die Wassertemperatur steigt. Unter diesen Bedingungen wachsen größere Populationen des Tieres heran. Einerseits kann dies das Nahrungsgefüge im Plankton kräftig umkrempeln – doch andererseits fällt mit dem „marinen Schnee“ Kohlenstoff zum Meeresboden, und neues Kohlendioxid kann an der Oberfläche verarbeitet werden.
Foto: Solvin Zankl